Susi Menzel


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Die Mücke und der Weltraum

Eine Weihnachtsgeschichte von Susi Menzel

Sabsi war gerade geschlüpft. Vor Freude sauste sie hin und her und bssste dabei. Was bsssen ist? Nun ja, Mücken brummen nicht, sie bssssen. Und da sie besonders gut bssste, bekam sie den Namen Sabsi. Der lautmalte genau den Ton, den sie beim Fliegen machte.
Alles war neu für Sabsi. Jede Blume, jeder Regentropfen und jede Wolke.


„Was ist wohl hinter den Wolken“, fragte sie sich und alle um sie herum. Und das waren viele. Hunderte, manchmal sogar tausende anderer Mücken, die wie sie in der Sonne tanzten. Obwohl, das mit der Sonne war so eine Sache. Irgendwie war die in den Erzählungen wärmer. Von den Alten hörte man, dass es manchmal so warm war, dass man sich ein Schattenplätzchen suchen musste. Das war jetzt nicht der Fall. Im Gegenteil. Es war kalt. Brrrrr, so richtig eisig. So empfand sie das. An manchen Tagen konnte sie sich kaum bewegen, so irre kalt war es. Da waren alle Mücken froh, wenn sie ein Plätzchen gefunden hatten, an dem sie sicher auf wärmeres Wetter warten konnten.

brr - Schrift in Schnee

Eines Morgens hörte sie, wie ihre Schwestern von einem warmen Raum sprachen, in dem ein Tannenbaum stand. Also hin. Sabsi war ja so neugierig. Und es stimmte. In dem Haus gab es einen Raum, in dem stand ein Weihnachtsbaum. Wunderschön geschmückt war er. Es gab so viele Versteckmöglichkeiten. Hinter Tannennadeln, Kugeln, Kerzen und Figuren. Herrlich. Und warm war es. So wunderbar, dass sie den ganzen Tag hin und herfliegen konnte.
Manchmal kamen Menschen in den Raum und aßen etwas. Danach konnten sich die Mücke sattfressen. Es schien das Paradies zu sein.
Dass das gefährlich war, hatten die Alten gesagt, aber wer hörte schon auf die? Schlimmer als die Vögel oder Fledermäuse konnten die Menschen doch auch nicht sein, oder? Das dachte Sabsi so lange, bis eines Tages ein Mensch mit einer Fliegenklatsche kam und versuchte, sie zu töten. Seitdem versteckte sich Sabsi schnell, sobald ein Mensch hereinkam.
Diese Menschen schauten oft Fernsehen. Und da war ein Bericht, der Sabsi nicht mehr losließ. Die Menschen flogen ins All. Zuerst verstand sie nicht, was das war. All? Weltraum? Bis es jemand dem kleinen Menschen des Hauses erklärte: „Der Weltraum liegt hinter den Wolken. Schau nach oben. Dahinter ist der Weltraum mit seinen vielen Sternen. Heute Abend, wenn es dunkel ist, dann schauen wir sie uns an.“
Sabsi staunte. Die Sterne, die nachts am Himmel funkelten, die hatte sie auch schon gesehen. „Ach, und das ist der Weltraum? Da will ich hin!“
Dem kleinen Menschenkind wurde noch erklärt, dass über Weihnachten ein Raumschiff ins All fliegen würde. Das sollte um den Mond, dem großen hellen Stern, den man nachts manchmal sieht, herumfliegen.
Sabsi war begeistert. Das Ding flog hinter die Wolken und zu den Sternen. Da wollte sie unbedingt mit.
Ihre Mückenfamilie hielt sie für verrückt. „Was ist ein Raumschiff? Zu den Sternen? Das ist doch viel zu gefährlich! Das überlebst du nicht.“

Sabsi schlug alle Warnungen in den Wind. Sie fand heraus, von welcher Stelle das Raumschiff abfliegen sollte. Es war eine beschwerliche Reise bis dorthin, aber sie schaffte es gerade noch rechtzeitig. Mit dem letzten Astronauten konnte sie noch in die Rakete hineinfliegen. Als es dann endlich losging, dachte Sabsi wirklich, es sei ihr letztes Stündlein geschlagen. Unsagbar schnell stieg die Rakete in den Himmel. Es rüttelte und wackelte und Sabsi wurde hin und her geschleudert. Zeitweise konnte sie fliegen, ohne dass sie ihre Flügel benutzen musste. Als sie dann endlich in eine ruhigere Umlaufbahn gekommen waren, konnte sie aus dem Fenster schauen und sehen, wie die Erde immer kleiner wurde.
„Ach du lieber Himmel!“, stöhnte Sabsi, „ob das wohl gut geht?“
Aber es ging gut. Sogar Weihnachten wurde auf dem Raumschiff gefeiert. Besonders der Heilige Abend war ergreifend. Die drei Astronauten lasen aus der Bibel vor und die Menschen auf der Erde freuten sich über diesen Gruß aus dem All.
Sabsi versuchte auch so laut wie möglich zu bsssen, als Gruß für ihre Familie auf der Erde, obwohl sie wusste, dass keiner von ihnen Fernsehen würden. Aber wer weiß, vielleicht war die eine oder andere Schwester doch gerade in dem Wohnzimmer, von dem aus Sabsi gestartet war und hörte ihren Gruß.
Dummerweise führte das ungewohnte Geräusch zu einem Zwischenfall. Denn die Techniker, die auf der Erde mithörten, hielten es für einen technischen Defekt und untersuchten alles ganz akribisch auf technische Ausfälle. Einer der Astronauten meinte: „Wenn ich nicht wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich es für das Summen einer Mücke halten.“ Alle lachten ihn aus und Sabsi versteckte sich ganz schnell hinter einem Gerät und versuchte still zu sein.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag kam die Apollo 8, so hieß das Raumschiff, zurück zur Erde. Sabsi hatte auch da wieder Glück, sie fand sofort eine Möglichkeit zurück nach Hause zu reisen.
Von da an erzählte sie ganz oft von ihrer verrückten Reise zum Mond und wie klein die Erde von dort aus gesehen ist. Die jungen Mücken hörten ihr furchtbar gerne zu, aber die Erwachsenen hielten sie alle für eine Spinnerin, die zu viel Phantasie hat. Und eine Mücke mit Phantasie, das gab es nicht für die anderen Mücken. Das hatte es nicht zu geben!!!
Nachdem Sabsi gestorben war, blieben ihre Geschichten. Die jungen Mücken erzählten sie immer und immer wieder. Und eines Tages würde es eine andere Mücke geben, die auch so abenteuerlustig sein würde, wie Sabsi es einst gewesen war. Auch sie würde die Welt und das Universum erkunden – und auch sie würde für eine Spinnerin gehalten werden. Aber das machte nichts. Sie würde wissen, genau wie Sabsi es gewusst hat, dass die Geschichten wahr waren …

Schöne Weihnachten wünscht Susi Menzel


Mücke im Weltraum

Mücke im Weltraum - Das Bild ist KI - generiert

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